Insbesondere Igel, die häufig in der Dämmerung und nachts auf Nahrungssuche sind, sind durch die rotierenden Klingen der Mähroboter stark gefährdet. Igel flüchten im Allgemeinen nicht vor den Maschinen, was sie besonders anfällig macht, da die Roboter in der Regel nicht in der Lage sind, die Tiere zu erkennen. Dies führt zu schwerwiegenden Verletzungen wie tiefen Schnittwunden, Amputationen und sogar dem Tod der Tiere. Diese Konsequenzen sind besonders dramatisch, da der Igel in der Frühjahrszeit, nach dem Winterschlaf, besonders hungrig ist und viel unterwegs ist, um Nahrung zu finden.
Dr. Martin appelliert an die Bevölkerung, insbesondere in den Dämmerungs- und Nachtstunden auf den Einsatz von Mährobotern zu verzichten. Darüber hinaus fordert sie dazu auf, vor der Nutzung solcher Geräte die Rasenflächen gründlich abzugehen und mögliche Verstecke von Tieren wie Igeln, Kröten oder kleinen Säugetieren zu kontrollieren. Wildtiere wie diese suchen oft Schutz in dichtem Gras, in Hecken oder in ungemähten Bereichen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Flächen vor dem Mähen vorsichtig überprüfen, um das Leben der Tiere zu schützen.
Doch nicht nur Mähroboter stellen ein Problem dar – auch andere Gartengeräte wie Freischneider können für Kleintiere gefährlich werden. Dr. Martin rät deshalb auch, vor der Nutzung von solchen Geräten die Ränder von Rasenflächen sowie wildwüchsige Bereiche wie Dickichte, Hecken und Büsche genau zu überprüfen. Besonders in gut gepflegten Gärten, die oft wenig unberührte Natur bieten, finden Wildtiere zunehmend weniger Lebensraum. Die durchgehende Pflege kann die Artenvielfalt in Gärten erheblich einschränken.
Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt die Tierschutzbeauftragte, bewusst Bereiche im Garten nicht zu mähen und damit so genannte „Blühinseln“ zu schaffen. Diese kleinen Rückzugsorte bieten nicht nur Wildtieren, sondern auch Insekten wie Bienen und Schmetterlingen einen wichtigen Lebensraum. Schon einfache Maßnahmen wie das Belassen von wildwachsenden Flächen können einen positiven Einfluss auf die Biodiversität haben und helfen, dass Wildtiere in urbanen Gärten überleben können.
Letztlich geht es darum, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Pflege des Gartens und dem Schutz der Tierwelt zu finden. Ein naturnaher Garten, in dem auch kleine Rückzugsorte für Tiere vorhanden sind, trägt maßgeblich dazu bei, die lokale Artenvielfalt zu erhalten und Wildtieren einen sicheren Raum zu bieten. Dr. Martin appelliert daher an alle Gartenbesitzer, Verantwortung zu übernehmen und bei der Gartenpflege immer auch den Schutz der Tiere im Blick zu behalten.